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Kugelfilm

Die ersten beiden Teile des Kugelprojekts sind abgeschlossen, Ausstellung und Katalog, der eher ein Buch ist, ein quasi-enzyklopädisches Lexikon zum Phänomen der Kugel, das ich unter Mithilfe von Christine Hoffmann und Peter Bexte zusammenstellte.
Die drei Phasen (Ausstellung-Buch-Film) des Projektes bedeuten nicht Übersetzung von einem Medium ins nächste, sondern sie entwickeln drei sehr verschiedene Aspekte, bzw. Wahrnehmungsformen des Themas.

Wie es nach der Sammelleidenschaft des Lexikons weitergehen könnte, wurde nach einigen Krisen zur Freiheit: So konzentriert sich der Film auf die Schwerpunkte Kugel und Zeit; Was ist vor und was ist hinter der Augenkugel? Disproportionierungen der Kugelwesen; Kugelmechanik (z.B. konstruiert ein Sonnenkraftwerk die Zeit und die Bewegung der Sonne aus der Perspektive eines feststehenden Brennpunkts). Nach wie vor ganz wichtig Kepler, der als Astronom die Netzhaut entdeckte und en passant an Hand von Granatapfelkernen das sog. Kugelpackungsproblem aufstellte, das bis vor 30 Jahren ungelöst war.

Akustische Ebene des Films: Einzelne Kapitel werden je einer Person vorgelegt. Sie schaut und beschreibt einem potentiellen Zuhörer, der die Bilder nicht sieht das, was sie sieht. Das so entstehende akustische Bild hat das Potential, sich selbstständig zu machen.
Je weniger Bilder direkt lesbar sind, desto mehr bietet das Ringen um Worte einen Einblick in die Arbeit des Sehenden / Sprechenden. Er ist Spiegel unserer selbst (des Zuschauers, wie auch des Filmherstellers). Er stellt die Frage und gleichzeitig eine mögliche Beantwortung in den Raum, wie sich Vorstellungen bilden und in welcher Relation sie zu dem stehen, was andere wahrnehmen.

 
 
 
         
 
 
 
         
 
 
 
         
 

 

Ton-Ebene: Fertig geschnittene Untereinheiten von etwa 3 Minuten werden einer Person vorgelegt. Sie schaut hält an, wiederholt und beschreibt das, was sie sehen kann für einen potentiellen Zuhörer, der die BIlder nicht sieht. Dabei wird die Person aufgenommen. Es entsteht eine akustische Bildebene, die Potential hat, sich bis zu dem Punkt, da nur noch die gesprochene Beschreibung existiert, selbstständig zu machen. Die Erfahrung von Probeaufnahmen zeigt, dass bei nicht leicht erfassbaren Bildern das Ringen um Worte einen spannen-den Einblick in die Arbeit des Sehenden / Sprechenden bietet, er ist ein Spiegel unserer selbst (des Zuschauers, wie auch des Filmherstellers). Er stellt die Frage und gleichzeitig eine mögliche Beantwortung in den Raum, wie sich Vorstellun-gen bilden und in welcher Relation sie zu dem stehen, was andere wahrnehmen. Diese Sequenzen kann man als Formulierung des Filmthemas betrachten.

Eine erste Länderfassung liegt in polnisch-ukrainisch vor. Ich stellte sie für die Ausstellung No Volume im Juli 2003 in Lvov (Lemberg) her.